Stoffwindeln sind eine nachhaltige Alternative zu Wegwerfwindeln – aber wie wäscht man sie richtig? Viele Eltern sind sich unsicher, wie sie ihre Stoffwindeln sauber und hygienisch pflegen können, ohne die Materialien zu beschädigen. In diesem Beitrag findest du eine einfache Anleitung, die dir den Einstieg erleichtert und häufige Fehler vermeidet.
Warum eine gute Waschroutine wichtig ist
Stoffwindeln kommen täglich mit Urin und Stuhl in Kontakt. Deshalb müssen sie nicht nur sauber, sondern auch hygienisch rein werden. Gleichzeitig dürfen sie dabei nicht leiden – vor allem empfindliche Materialien wie PUL (Polyurethanlaminat) oder Wolle. Eine optimale Pflege verlängert die Lebensdauer deiner Windeln und sorgt dafür, dass sie immer einwandfrei funktionieren.
Schritt 1: Stoffwindeln richtig lagern
Bevor die Windeln in die Maschine kommen, ist die richtige Lagerung entscheidend.
- Trocken lagern: Lege benutzte Windeln in einen atmungsaktiven Wetbag oder eine Windeltonne. Vermeide feuchte Lagerung, da dies unangenehme Gerüche und Schimmelbildung fördern kann.
- Feste Verschmutzungen entfernen: Beikost-Stuhl sollte vor dem Waschen entfernt werden. Dafür eignet sich ein Windelvlies oder eine einfache Abspülung.
- Kein Einweichen: Feuchte Lagerung, etwa durch Einweichen, schadet den Materialien und führt zu unangenehmen Gerüchen.
Schritt 2: Vorwäsche oder Spülgang
Bevor der Hauptwaschgang startet, solltest du einen Spülgang einlegen.
- Kurzprogramm oder Vorwäsche: Nutze ein Programm mit kaltem Wasser, um Urin und grobe Verschmutzungen auszuspülen.
- Abpumpen nicht vergessen: Achte darauf, dass das Spülwasser abgepumpt wird – so verhinderst du, dass die Verschmutzungen im Hauptwaschgang verteilt werden.
Schritt 3: Hauptwaschgang bei 60 Grad
Für hygienisch saubere Stoffwindeln empfehlen Experten eine Wassertemperatur von 60 Grad. Das ist ausreichend, um Bakterien und Keime zu entfernen, ohne die Materialien zu strapazieren.
- Programmwahl: Nutze ein Koch- oder Buntwäscheprogramm mit hoher Wasserzufuhr. Vermeide Eco-Programme, da diese oft zu wenig Wasser verwenden und die Wäsche nicht ausreichend spülen.
- Schleudern: Stelle eine Schleuderzahl von 800 bis 1.000 Umdrehungen ein, um die Stoffe zu schonen.
- Waschmittel: Verwende ein Pulver-Vollwaschmittel mit Sauerstoffbleiche, aber ohne unnötige Zusätze wie Weichspüler oder optische Aufheller. Sensitiv-Produkte eignen sich besonders gut.
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Schritt 4: Materialien separat behandeln
Nicht alle Stoffwindeln sind gleich – manche Materialien erfordern besondere Pflege.
- PUL und Überhosen: Wasch sie in einem Wäschenetz bei maximal 60 Grad. Wolle sollte hingegen im Wollwaschgang oder per Hand mit speziellem Wollwaschmittel gereinigt werden.
- Einlagen: Diese kannst du bei Bedarf mit normaler Wäsche bei 60 Grad kombinieren.
Schritt 5: Trocknen der Stoffwindeln
Nach dem Waschen stellt sich die Frage: Lufttrocknen oder Trockner?
- Lufttrocknen: Hänge die Windeln am besten an einen gut belüfteten Ort auf. Vermeide direkte Sonneneinstrahlung bei PUL-Stoffen, da diese spröde werden können.
- Trockner: Saugfähige Materialien dürfen im Schonprogramm in den Trockner. Überhosen oder PUL sollten jedoch nicht maschinell getrocknet werden, um Beschädigungen zu vermeiden.
Häufige Fehler beim Waschen vermeiden
Damit deine Stoffwindeln lange halten, solltest du diese Fehler vermeiden:
- Weichspüler verwenden: Dieser reduziert die Saugfähigkeit der Windeln.
- Zu niedrige Temperaturen: Eine Wäsche bei weniger als 60 Grad kann Keime nicht vollständig entfernen.
- Überdosierung von Waschmittel: Das führt zu Rückständen in den Windeln, die Hautreizungen verursachen können.
Deine Checkliste: Waschroutine auf einen Blick
- Lagerung: Trocken, max. 3 Tage.
- Vorwäsche: Kurzprogramm, kalt.
- Hauptwäsche: 60 °C, Vollwaschmittelpulver.
- Trocknen: Lufttrocknung oder Trockner (Schonstufe).
Fazit: Mit der richtigen Pflege zur nachhaltigen Windelroutine
Das Waschen von Stoffwindeln klingt kompliziert, ist aber mit der richtigen Routine einfach und effektiv. Lagere deine Windeln trocken, spüle sie vor, und wasche sie bei 60 Grad mit einem geeigneten Waschmittel. Trockne sie schonend und achte auf die besonderen Bedürfnisse der Materialien. So sparst du nicht nur Geld, sondern schonst auch die Umwelt – und dein Baby bleibt glücklich und gesund.