Windeln aus Wolle fetten: So geht’s richtig – Schritt für Schritt

Wolle fetten : So gehts richtig Schritt für Schritt

Wollwindeln sind eine wunderbare, nachhaltige Option für dein Baby. Damit die Wollüberhosen zuverlässig funktionieren und nicht durchlassen, müssen sie regelmäßig gefettet werden. Dieser Prozess sorgt dafür, dass die Fasern wasserabweisend bleiben, während die Haut deines Babys atmen kann. In diesem Beitrag erkläre ich dir Schritt für Schritt, wie du deine Wollwindeln richtig fettest – und dabei die Umwelt schonst.

Warum müssen Wollwindeln gefettet werden?

Wolle enthält von Natur aus Lanolin, ein Fett, das für die wasserabweisenden Eigenschaften sorgt. Mit der Zeit und nach mehrmaligem Waschen wird dieses Fett jedoch ausgewaschen. Um die Windeln wieder dicht zu machen, wird Lanolin zugeführt. Dieser Prozess, das „Fetten“, sorgt dafür, dass die Wolle Urin abweisen kann, während Feuchtigkeit verdunstet. Das hält nicht nur die Kleidung trocken, sondern verhindert auch, dass sich unangenehme Gerüche festsetzen.

Was benötigst du zum Fetten?

Für das Fetten deiner Wollwindeln benötigst du nur ein paar wenige Materialien:

Anleitung: So fettest du deine Wollwindeln richtig

Folge diesen Schritten, um deine Wollwindeln effektiv zu fetten:

  1. Lanolin auflösen: Gib 1-2 g Lanolin in eine Tasse und übergieße es mit etwa 250 ml kochendem Wasser. Rühre vorsichtig, bis sich das Lanolin vollständig aufgelöst hat.
  2. Milchige Lösung herstellen: Füge nun teelöffelweise etwas Wollwaschmittel, Seifenemulsion, Babyshampoo oder Spülmittel hinzu, bis eine milchige Lösung entsteht. Diese Lösung sorgt dafür, dass sich das Lanolin gleichmäßig im Wasser verteilt.
  3. Schüssel vorbereiten: Gib die milchige Lanolinlösung in eine Schüssel und füge etwa 750 ml warmes Wasser hinzu, sodass du insgesamt etwa einen Liter Flüssigkeit hast.
  4. Windeln einweichen: Lege die gewaschenen Wollwindeln mit der Wollseite nach unten in die Lösung. Achte darauf, dass sie vollständig bedeckt sind. Lasse sie über Nacht oder mindestens für mehrere Stunden einweichen, damit das Lanolin gut in die Fasern einziehen kann.
  5. Windeln trocknen: Drücke das überschüssige Wasser sanft aus, ohne zu wringen, um die empfindlichen Wollfasern nicht zu beschädigen. Um noch mehr Wasser zu entziehen, wickele die Windel in ein Handtuch und presse das Bündel zusammen, stelle dich drauf oder lass deine Kinder drüber springen. Danach legst du die Windel flach zum Trocknen auf ein Handtuch oder einen Wäscheständer – am besten an der frischen Luft oder in einem gut belüfteten Raum.
    Direkte Sonne oder Heizung sollten vermieden werden, da sie die Wolle zu schnell austrocknen und verhärten lassen könnten.
    Du kannst sie bei Bedarf bei maximal 400 Umdrehungen in der Waschmaschine schleudern, um die Trocknungszeit zu verkürzen.

Praktische Tipps fürs Fetten

Nicht überfetten: Zu viel Lanolin kann die Windeln klamm und steif machen. Halte dich daher an die empfohlenen Mengen und teste bei Bedarf, ob du die Lanolinmenge etwas reduzieren kannst.

Mehrere Windeln gleichzeitig fetten: Wenn du mehrere Wollüberhosen hast, kannst du sie problemlos alle zusammen fetten. Achte jedoch darauf, dass sie nicht mehr ausbluten, da sonst Farbveränderungen auftreten können.

Regelmäßiges Fetten: Es wird empfohlen, Wollwindeln alle 3-5 Wochen nachzufetten, je nach Beanspruchung. Wenn die Windeln anfangen, Feuchtigkeit durchzulassen oder hart und spröde wirken, ist es Zeit für ein Fettbad.


Fazit: Natürlicher Schutz für dein Baby und die Umwelt

Das Fetten deiner Wollwindeln mag am Anfang etwas umständlich klingen, doch mit ein wenig Übung wird es zur Routine. Es ist ein wichtiger Schritt, um die wasserabweisende Funktion und die Langlebigkeit der Windeln zu bewahren. Deine Babyhaut wird es dir danken, denn Lanolin pflegt sanft und schützt vor Reizungen. Schnapp dir also deine Windeln und gib ihnen das Lanolin-Bad, das sie verdienen!

Viel Spaß beim Pflegen deiner Wollwindeln! 🌿

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